エピソード

  • UGHW: Auf zum Nord-Cup!
    2025/08/13
    Skandinavien ist für uns ja immer eine Region voller Seen, Wälder, Fjorde, Hotdogs, Weite und leerer Menschen. Also: ohne viele Menschen. Nicht Lehrermenschen. Obwohl die gefühlt sehr gerne in den langen Sommerferien nach Skandinavien fahren. Das ist keine belastbare Statistik, nur eine persönliche Einschätzung – basierend auf den zahlreichen Elch- und Nordkap-Aufklebern am Heck der Volvos auf dem Lehrerparkplatz. Dabei hat Skandinavien viel mehr als Natur zum europäischen Kulturerbe beigetragen. Und das jenseits von Abbas Waterloo und Gimme! Gimme! Gimme!. Für Textzeilen, die das Innerste zum Schwingen bringen – wie „Where did you come from? Where did you go? Where did you come from, Cotton-Eyed Joe?“ der ebenfalls stark sverigen Band Rednex – braucht es wohl die ein oder andere Polarnacht. Das ist irgendwas im Wasser. Denn Roxette, Dr. Alban, Europe, Ace of Base, Avicii und Alcazar fallen ja nicht einfach so vom schwedischen Himmel. Und A-ha nicht einfach so links daneben. Inhaltlich nicht ganz so tief wie Rednex, aber mindestens genauso oft zitiert: „Es ist etwas faul im Staate Dänemark.“ Am besten begleitet durch ein leicht distinguiertes Kinnkneten und nachdenklich gemurmelt. Wirkt in bestimmten Kreisen einfach geiler als „Kacke, was ist denn hier los?“ Unnötig zu erwähnen, dass das ein Zitat aus Shakespeares Hamlet, 1. Akt, 4. Szene ist (nur das mit Dänemark). Wesentlich häufiger wird ebenjener Hamlet aber aus dem ersten Akt, erste Szene zitiert: „Gute Nacht.“ Neben Ikeas Lattenrost Dunvik ein weiterer skandinavischer Klassiker, der es in deutsche Schlafzimmer geschafft hat. Unbehandelt jedoch eventuell auf Dauer etwas schmerzhaft. Ebenso unangenehm sind schwedische Gardinen, zumindest in der Innenansicht. Dieser immer noch gebräuchliche Ganoven-Ausdruck geht auf die besondere Qualität der Stahllegierungen zurück, die für Gefängniszellen verbaut wurden. Gute Erklärung. So überhaupt nicht zu erklären ist der wirklich eklige Ausdruck des Schwedentrunks. Bitte nur mit leerem Magen googeln. Spoiler: Hat wirklich gar nichts mit Carlsberg zu tun. Apropos Sprit: In England heißt Benzin bekanntlich Petrol, was nicht viel Sinn ergibt, denn es ist ja kein Petroleum. Petroleum hingegen nennen sie Paraffin. Die Amerikaner wiederum nennen das Hauptbetriebsmittel ihrer Spritsäufer Gas. Das ist aggregatzuständischer Unsinn. Pauls neues Objekt der Begierde, der Volvo 240 Kombi, verlangt hingegen gerne reichlich nach langkettig gesättigten Alkanen – einfach gesagt: CₙH₂ₙ₊₂. Noch einfacher: Diesel. Die Insassen hingegen oft nach skandinavischem Öl. Vor allem, wenn vorne viele Lampen an sind. Es sei denn, sie sind Lehrer. Die wollen zumeist einfach nur Ruhe. Und Elchaufkleber.
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    37 分
  • UGHW: Immer etwas hintendran
    2025/08/06
    Jetzt mal ganz ehrlich: Wir sind gerade nicht so closed miteinander. Sorry, aber jetzt ist es raus. Denn es sind Ferien. Erst fährt der eine weg und dann der andere. Schön für uns, schwierig für die Technik. Der erste Gehversuch mit seeeehr weiten Übertragungswegen hat dann auch ein ganz neues Format unserer kleinen Unterhaltungsreihe gezaubert. Wir antworten weiterhin sehr gerne auf die Fragen des anderen – aber durch so manches Delay dann gerne auf die Frage davor. Lustig. Wenn wir schon beim Thema Verspätungen sind, könnte man ja ein paar Witze über die Deutsche Bahn aufgleisen. Aber das ist sehr langweilig. Wir haben uns allerdings immer gefragt, ob mit der Übernahme des Postens des Vorstandsvorsitzenden eine Namensänderung einhergeht. So wie beim Papst oder dem Dalai Lama. Die legen ja auch ihre bürgerliche Identität ab. Bei der Krone des deutschen Schienenverkehrs heißt der Ehrentitel schlicht Bahnchef. Bahnchef Mehdorn, Bahnchef Grube und jetzt eben Bahnchef Lutz. Kennen wir so und nur so aus den Medien. Eine schöne Tradition. Ferienzeit, Zeit mit der Familie, Zeit zum Entschleunigen. Vor der Abreise noch schnell ein paar Brettspiele ins Auto gepackt. Denn nach dem Silvesterabend ist der nahende Urlaub der Jahreshöhepunkt des vorsätzlichen Selbstbetrugs. Im Urlaub wird man ganz sicher a) mehr lesen, b) etwas Sport machen, c) digital detoxen, d) mit der Familie Gesellschaftsspiele spielen. Mau Mau oder Kniffel bieten sich an. Überhaupt nicht empfehlenswert ist hingegen Mensch ärgere Dich nicht! Doch, tue ich mich. Immer. Jedes Mal. Bei jedem verkackten Versuch! So eine Scheiße! Entschuldigung, ich habe mich gehen lassen. Gehört aber dazu. Dann schon lieber Siedler von Catan. Gefühlt ähnlich oft Spiel des Jahres wie Bayern Meister. Aber zumindest unterhaltsam und im Vergleich deutlich variantenreicher. Immer wieder kommen neue Erweiterungspakete auf den Markt. Vielleicht wäre eine Kooperation mit EA strategisch sinnvoll. Noch mehr Varianten gibt es nur bei Monopoly. Über tausend Editionen sind bisher bekannt. Hello Kitty, AC/DC, Star Wars, Lüdenscheid und Schwedische Angelreviere sind nur ein paar Ausgaben, die sich wahrlich aufgedrängt haben. Das ursprünglich „The Landlord’s Game“ genannte Monopoly aus dem Jahr 1904 sollte die Einheitssteuertheorie verbreiten helfen und harsche Kritik an eben jenem monopolistischen Landbesitz üben. Nun ja, wir üben noch. Apropos Monopoly: Der recht windige Finanzmagnat Ivar Kreuger lieh dem etwas klammen Deutschen Reich 1929 insgesamt 125 Millionen Dollar. Zur Absicherung des Kredits forderte er ein landesweites Monopol. Seine Wahl fiel auf Streichhölzer. Warum auch nicht. Ivar war ab 1932 nicht mehr. Das Deutsche Reich spätestens ab 1945. Aber die letzte Rate des Kredits in Höhe von 275.724,44 Dollar überwies das Bonner Finanzministerium am 15. Januar 1983. Gut gespielt, Ivar! Dies – und vieles mehr – in der 23. Folge von: Ungefährliches Halbwissen – The Last Missing Podcast.
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    36 分
  • UGHW: König von Deutschland
    2025/07/30
    Es gibt ja Musik, die eine erstaunliche Karriere hinter sich gebracht hat. Wie zum Beispiel Laudato Si als Bums-Schlager – wir sprachen zu gegebenem Anlass darüber. Beethovens Für Elise, offizieller Name Bagatelle in a-Moll, ist eventuell nicht des Bonners Meisterwerk. Aber den Samsung-Klingelton hat es dann doch nicht verdient. Oder Peter Schillings Major Tom. Dieses schlechteste aller denkbaren David-Bowie-Cover feiert gerade ein sehr, sehr unangenehmes Stadion-Comeback. Wenigstens ist damit endgültig toten Hose und Tage wie diese sind gezählt. Für schräge Musikkarrieren ist das Fußballstadion immer ein guter Ort. Verdis Triumphmarsch entwickelt erst in der Kurve und mit dem recht eingängigen Text „Schalalala“ seine volle Pracht. Auch Bonnie Tylers It’s a Heartache findet als Schmähgesang auf die Bayer-, Dortmunder-, Kieler-, Kölner etc. seine eigentliche Bestimmung. Ganz anders schön ist, dass der Bayern3 Jingle, für den Verkehrsfunk verdammt nach „In München steht ein Hofbräuhaus“ klingt. Bayern in a nutshell. Dennoch: Don´t drink and drive, gell? Okay. Jetzt müssen wir auch über Bella Ciao reden. Ersonnen unter der gleißenden Sonne Italiens: Vino, Widerstand, Weltrevolution. Bei den zahlreichen deutschen Versionen bleibt die von Hannes Waders ungeschlagen. Aus jeder vom Publikum voller Inbrunst gesungenen Note quillt die Liebe zu Klarsichthüllen und pünktlichem Feierabend. Leider heißt das Album Hannes Wader singt Arbeiterlieder und nicht – wie Tucholsky gesagt hat – „Die Revolution findet wegen schlechten Wetters im Saale statt.“ Und dann kam Netflix und Das Haus des Geldes. Mehr muss dazu wirklich nicht gesagt werden. Ciao Bella! Oft wird Musik gegen ihren hörbaren Willen zur Verkaufssteigerung missbraucht. Vielleicht sind The Clash nicht die Godfather of Punk, aber sie gehören zur engen Verwandtschaft. Dass dann die Textzeile „Now war is declared, and battle come down“ aus London Calling den Verkauf von Alte-Männer-Luxuskarren der Marke Jaguar ankurbeln soll, ist erstaunlich. Und Nick Drake konnte via vorzeitiges Ableben nicht mehr verhindern, dass VW sein Meisterwerk Pink Moon zwecks Imagetransfers für den Dauerlangweiler Golf missbrauchte. Es hätte sicherlich protestiert. Leise und sehr, sehr traurig. Selbst schuld hat hingegen Rio Reiser. Der Meister, der Beste, der Größte. Aber weitere Wege als von „Macht kaputt, was euch kaputt macht“ und „Mach ´ne Faust aus deiner Hand“ bis zu „Das alles, und noch viel mehr – könnt’ ich kaufen, wenn ich Kunde bei Kaufland wär“ sind nicht denkbar. Dass er dabei Michael Wendler als Werbefigur ablöste, weil dieser sich wegen rechter Corona-Schwurbelei kurzfristig in die USA absetzen musste, tut doppelt weh. EGALl!!!1! Rio stört das nicht mehr. Er ist und bleibt der König von Deutschland! Apropos gekrönte Häupter. Der französische Präsident und der Bischoff von Urgell teilen sich das Amt des Staatsoberhauptes von Andorra. „Hmm, wo liegt denn Urgell?“ wird sich so mancher fragen. Gegenfrage: Wo liegt Andorra? Das klären wir beim Besuch einer alten Dame. Dies – und vieles mehr – in der 23. Folge von: Ungefährliches Halbwissen – The Last Missing Podcast.
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    1 時間 46 分
  • UGHW: Man spricht Deutsch
    2025/07/23
    Sommerzeit, Ferienzeit, Duolingo-Erntezeit. Prinz Henrik, Gemahl von Königen Margret von Dänemark war eigentlich Franzose, der viel lieber auf seinem Schloss in Südfrankreich saß. Zeitlebens konnte er nur schlecht Dänisch. In einem Interview sagte er: Die Dänen verschlucken die Hälfte der Konsonanten, und sie sprechen so kehlig, als hätten sie eine heiße Kartoffel im Mund. Dänisch sei keine Sprache, sondern eine "schwere Halskrankheit“. So gewinnt man zwar nicht die Herzen seiner Untertanen, aber Gottesgnadentum lockert die Zunge. Die Schwester von Königin Margret wiederum sitzt als Ehefrau von Fürst Sayn-Wittgenstein-Berleburg im verregneten Sauerland fest. Das Leben ist nicht fair. Nur nebenbei: Stimmt es eigentlich, dass Portugiesisch nur das betrunkene Spanisch ist? Frage für keinen Freund. Zurück zum Thema: Herrscher machen sich – historisch gesehen – unnötig mit dem Pöbel gemein, wenn man eine Sprache teilt. Queen Victoria -Königin, als die britische Empire-Uhr noch nicht gänzlich abgelaufen war- sprach zu Hause lieber Deutsch. Auch Katharina die Grobe, quasi die legitime Amtsvorgängerin von Putin, hätte sich mit Marie Antoinette (erst Kuchen, dann Schafott) ebenfalls gerne auf Deutsch unterhalten. Friedrich der Große dagegen, mehr Preußen, märkischer Sand, deutsche Wiege und „aba weeste selba, wa“ geht nun wirklich nicht, sprach hingegen deutlich lieber Französisch. Noch geiler: Ludwig XIV. – halb Sonne, halb König – quatsche mit seinen Homies am liebsten Latein. Quid coitio?! Aber die Landessprache nicht zu können, stört ja auch Auswanderer auf Mallorca kaum. Zumindest wenn man den zahlreichen und sicherlich notwendigen Dokudramen auf den hinteren Sendeplätzen Glauben schenken mag. Apropos Landessprache nicht verstehen. Da hat man jahrelang in Schulbüchern Sätze wie „Hello Kitty, nice to see you. Come and see the pets.“ gebüffelt, nutzt die karge Reisezeit, um gut vorbereitet auf den Britischen Inseln zu landen, nur um dann an Sprachbarrieren zu scheitern. Dabei ist noch immer ist der hintere Zahnschmelz vom kollektiv geübten „the, the, the“ ramponiert. Und dann das. Cockney ist nicht Oxford. Und Brummie erst recht nicht. Frag mal einen Scouser nach dem Weg! Oder einen Scott, wie er die aktuellen Leistungen des örtlichen Sportanbieters würdigt. Arseways. Na gut. Wir sind eventuell not the brightest star in the sky. Dies – und vieles mehr – in der 22. Folge von: Ungefährliches Halbwissen – The Last Missing Podcast.
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    1 時間 46 分
  • UGHW: Es gibt Grenzen!
    2025/07/16
    Wie es sich über den Wolken mit der Freiheit verhält, hat uns Reinhard Mey, dieser musikgeschmackliche Grenzgänger, gelehrt. Doch in Wirklichkeit hat alles seine Grenzen. Europäische Länder haben nicht nur die längste, sondern auch die kürzeste Trennlinie der Welt. Ungewöhnlich. Noch ungewöhnlicher ist, dass beide nicht in Europa liegen. Die längste EU-Außengrenze verläuft über 730 km zwischen dem Département 973 – im Volksmund Französisch-Guayana genannt – und Brasilien. Nur einen Hauch kürzer ist die Grenze zwischen Spanien und Marokko. Die insgesamt 85 Meter in Peñón de Vélez de la Gomera sind vermutlich nicht in mehrere Grenzabschnitte eingeteilt. Frankreich grenzt nicht an die Niederlande, oder? Doch, allerdings nur auf den kleinen Antillen in der Karibik. Dort wird Sint Maarten von St-Martin getrennt. Blutige Grenzkonflikte sind so alt wie die Menschheit selbst. Um jeden Quadratmeter Mutterboden bzw. Vaterland wurde und wird gestritten. Ganz anders verhält es sich mit Bir Tawil. Diese 2.000 km² in Nordafrika sind ganz offiziell eine „Terra Nullius“ – niemand will es. Sudan und Ägypten lehnen beide dankend ab. Na, dann eben nicht. Sehr ähnlich verhält es sich mit Lieberland, einem an der Donau gelegenen Flecken, der von Kroatien verwaltet wird, international jedoch als serbisches Gebiet ausgewiesen ist. Das allerdings bestreitet Serbien auf Nachfrage vehement. Ebenfalls ein eher ungewöhnlicher Konflikt unter Nachbarn war der jahrzehntelange „Whiskykrieg“ zwischen Dänemark und Kanada. Beide Länder beanspruchten die Hans-Insel, ein unbewohntes und leider auch gänzlich vegetationsloses Eiland. Abwechselnd landeten Kriegsschiffe der beiden Kontrahenten, hissten ihre eigene Fahne und hinterließen als Gruß jeweils eine Flasche dänischen bzw. kanadischen Whiskys. Inzwischen haben sich die Kontrahenten. Aber eine Frage bleibt: Will man wirklich kanadischen oder gar dänischen Whisky trinken? Geschmackssache. Apropos Geschmackssache: In historischen italienischen Städten sind die sogenannten Restaurants der recht verbreiteten Burger-Kette McDonald's nur schwer zu finden. Die örtlichen Autoritäten finden, dass die sonst so selbstbewusst an die Fassade geschlagenen goldenen Bögen das Stadtbild verschandeln. Als kleine Revanche tischen die Amerikaner den Italienern – dem Land der Pizzabäcker und somit Wiege allen Fastfoods – neben den üblichen warmen Käsebrötchen auch Pasta auf. Noch weiter geht McDonald's in Holland: Als regionale Spezialität gibt es den „McKroket“. Sodbrennen schon beim Runterschlucken – da ist auch bei uns eine Grenze überschritten. Dies – und vieles mehr – in der 20. Folge von: Ungefährliches Halbwissen – The Last Missing Podcast.
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    1 時間 54 分
  • UGHW: … der deinen Namen trägt!
    2025/07/09
    Das Jahr 1900 kann durchaus als epochal eingestuft werden. In Deutschland tritt das BGB in Kraft, in fernen China tobt der Boxeraufstand, und die Küstenfunkstelle Borkum wird feierlich eröffnet! Hurra. Das konnte Paris kaum auf sich sitzen lassen und veranstaltete eine Weltausstellung. Und für just diese Verbrauchermesse ersann der Reifenhersteller Michelin einen Werkstattwegweiser, bei dem eher beiläufig Rasthöfe und Restaurants erwähnt wurden. Wer den ganzen Tag auf dem Bock sitzt, braucht ja schließlich auch mal Curry-Pommes-Mayo. Natürlich sind wenig Bewegung und ungesundes Essen der Gesundheit nicht zuträglich. Eventuell ist das Michelin-Männchen eine diskrete, aber einprägsame Warnung. 35.000 Exemplare ihres Reiseführers ließen die französischen Pneumaten kostenlos in Paris verteilen. Das sind exakt 15,58 Hefte für jeden der damals 2.400 französischen Autofahrer. Die scheinen die nicht genutzten Exemplare an Freunde und Verwandte weitergegeben zu haben – denn inzwischen gibt es den Guide in sehr vielen Ländern. Die Qualität der dort beschriebenen Restaurants wird bis heute eingeteilt in: „Lohnt einen Stopp“ (ein Stern), „Lohnt einen Umweg“ (zwei Sterne) „Lohnt eine Reise“ (drei Sterne). Alles andere ist nur Nahrungsaufnahme. Die angepeilte Zielgruppe der Berufskraftfahrer nahm und nimmt den praktischen Reisebegleiter begeistert auf. Wer kennt sie nicht – die Schlangen der 40-Tonner vor den einschlägigen Sternerestaurants? Tokio ist übrigens die leckerste Stadt der Welt. Mit 191 Sternen isst man aktuell dort doppelt so gut wie in Paris. Allerdings ist die Sterne-Skala nicht immer und auf alles übertragbar. Unser Podcast z.B. würde sich über einen Stern eher nicht so freuen. Fünf wären gut. Ehrlich! Auch der Satz: „Schatz, ich gönne uns mal etwas ganz Feines. Das tunesische Hotel hat zwei Sterne in der Landeskategorie.“ ist nicht immer der Beginn einer traumhaften Reise. Apropos traumhafte Reise: Swasiland möchte seit einiger Zeit unter dem Namen Eswatini angesprochen werden – ein Geschenk von König Mswati III. zu seinem 50. Geburtstag. Auch die Türkei hat eine Namensänderung hinter sich. Die internationale Bezeichnung Turkey fand man am Bosporus eher unvorteilhaft. Ob man sich dabei an der Bezeichnung für einen kalten Entzug, einen erfolglosen Spinner oder schlicht an dem Vergleich mit einem Truthahn gestört hat, ist nicht bekannt. Aber gut – dann eben Türkiye und Eswatini. Dies – und vieles mehr – in der 20. Folge von: Ungefährliches Halbwissen – The Last Missing Podcast.
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    1 時間 28 分
  • UGHW: Dabei sein ist alles
    2025/07/01
    Hamburg bewirbt sich wieder um Olympische Spiele. Nun ja. Die letzten Versuche der hanseatischen Olympiateilnahme scheiterten am Unwillen der eigenen Bevölkerung. Unverständlich, denn die Spiele versprechen weltweite Beachtung, Anerkennung und werden in einer demokratischen Wahl vergeben. Dabei hatte Olympia nicht immer so viel Strahlkraft. Die Olympischen Spiele in Paris 1900 zum Beispiel. Am Rande der Weltausstellung organisiert, dauerten sie über fünf Monate. Doch als lästiges Anhängsel der Expo gerieten die Wettkämpfe zur Nebensächlichkeit. Zuschauer waren eher zufällige Zaungäste. Auch die Teilnehmerliste und der Medaillenspiegel changieren irgendwo zwischen unbekannt, zweifelhaft und frei erfunden. So gab es Sportler, die niemals oder erst Jahre später erfuhren, dass sie an Olympischen Spielen teilgenommen hatten. Für die älteren Semester unter uns könnte sich also ein Anruf beim IOC lohnen – eventuell ist man ja Olympiasieger. So etwas kann ein ganzes Leben krönen. Und gekrönte Häupter zieht es immer mal wieder zu den Spielen mit den Ringen: Prinzessin Anne von England war 1976 mit ihrer Lieblingsstute am Start. Und trotz relativer Erfolglosigkeit sah man sie in Montreal stets wie ein Honigkuchenpferd strahlen. Immerhin war sie da amtierende Europameisterin – was beachtlich ist. Denn erstens gehörte ihr Land damals offensichtlich noch zu Europa, und zweitens dürfte sie damit wohl das einzige Familienmitglied, das sich jemals einen Titel in einem fairen Wettbewerb erarbeitet hat. Auch Prinz Albert von Monaco war bei Olympia. Fünfmal setzte er sich bei den knallharten monegassischen Bob-Vorentscheidungen durch. Respekt. Hubertus von Hohenlohe ist – wie der Name vermuten lässt – Mexikaner und kommt somit aus einem Kernland des alpinen Sports. Für seine Nominierung durch den mexikanischen Skiverband hatte er diesen kurz zuvor persönlich gegründet. Über Jahrzehnte stürzte sich der Blaublüter die Skipisten hinunter. Das Blaue im Blut ist zwar grundsätzlich angeboren, wird aber dem Vernehmen nach regelmäßig nachgefüllt. Nach über zwanzig Weltmeisterschaften, sechs Olympia-Teilnahmen und gerade mal sechzig Lenzen ist jetzt Schluss. Vielleicht wird da ein hoffnungsvolles Talent etwas zu früh weggeschmissen. Ein winterlicher Fiete Arp-Move. Just saying. Doch der wahre König ist und bleibt Costa Cordalis – zumindest im Dschungelcamp 2004. Als Sänger hat er der Welt „Anita“ geschenkt und so ganze Generationen in die klebrigen Arme des griechischen Weins getrieben. Bereits 1994 hatte sich Κωνσταντίνος Κορδαλής für die Olympischen Spiele in Sarajevo qualifiziert. Selbstverständlich im Skilanglauf. Doch das heimische NOK befürchtete, dass die griechische Nachtigall durch blanke Schlechtleistung die Ehre der olympischen Wiege beschmutzen könnte. Teilnahme verboten. Das konnte Costa so nicht auf sich sitzen lassen und startete ein Jahr später bei den Nordischen Weltmeisterschaften. Dass er mit weitem Abstand als Letzter ins Ziel kam, soll die Heldengeschichte hier nicht unnötig schmälern. Etwas peinlich ist es aber schon. Apropos peinlich: Mickie Krause hat den Kirchen-Smash-Hit „Laudato Si“ zu einem Ballermann-Hit gemacht – ein musikalischer Kracher, der u.a. sehr gern von zehn nackten Friseusen gesungen wird. So ein Crossover ist schon mutig. Nur andersherum wäre es wohl noch mutiger. Krauses Hits als Teil der Liturgie? Muss wirklich nicht, geht aber: „Ich bin solo“ ist zumindest mit dem katholischen Zölibat durchaus vereinbar. Zur Abendmahl-Feier ist „Da ist doch wieder Alkohol im Spiel“ ja auch nicht gänzlich unangebracht. Doch Vorsicht: „Finger in Po – Mexiko“ ist einer Weltkirche nicht würdig. Und als Schlusslied scheint „Geh doch zu Hause, du alte Scheiße“ thematisch passend, aber nun wirklich unangebracht. Dies – und vieles mehr – in der 19. Folge von: Ungefährliches Halbwissen – The Last Missing Podcast.
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    1 時間 51 分
  • UGHW: Voll verzockt
    2025/06/25
    Laut aktuellen Statistiken beträgt die durchschnittliche Bildschirmzeit hierzulande 150 Minuten – täglich. Bei Jugendlichen sind es sogar bis zu 4,5 Stunden. Erschreckend. „Unsere Jugend ist heruntergekommen und zuchtlos. Das Ende der Welt ist nahe.“ Das haben wir mal locker übersetzt – denn der unbekannte Autor dieser weisen Worte kratzte sie vor rund 4.500 Jahren irgendwo zwischen Euphrat und Tigris in nassen Ton. Und Keilschrift kann ja heutzutage kaum noch jemand lesen. Auf dem Smartphone-Bildschirm sowieso schlecht zu entziffern. Aber auf die Nutzlosigkeit des jeweiligen Nachwuchses ist dauerhaft Verlass. Während die heutige Jugend ihre Zeit mit Posts, Reels und Swipen bis zur Sehnenscheidenentzündung verplempert, waren wir noch draußen an der frischen Luft – also, draußen in Red Dead Redemption. Stundenlang ritten wir durch die Prärie. Auch bei schlechtem Wetter. Denn wir wollten noch etwas bewegen! Zum Beispiel geklaute Autos in San Andreas oder Vice City. Und fast alles, was wir taten, taten wir nicht für uns – sondern für die Gesellschaft. Ehrenamt und Engagement sind wichtig. Und wer dann noch ein halbwüchsiges Tamagotchi zu füttern hatte, weiß, was Care-Arbeit bedeutet. Natürlich haben wir zwischendurch auch Sport gemacht. Block, Hit, Special Move. Nie wieder so ein Muskelkater wie nach dem Tekken-Marathon gehabt. Wir sind Morgan Freeman in Half-Life nicht von der Seite gewichen und haben Wolfenstein Castle praktisch im Alleingang aufgeräumt. Der Dank? Eher mau – schon gar nicht von den eigenen Eltern. Mit Hilfe des Dienstprogramms CIV gründeten wir Dörfer und ganze Zivilisationen – und in zahllosen Nächten durchlebten wir Age of Empires I, II und III. !!!1! Die Snipermissionen in Medal of Honor erledigten sich ja auch nicht von selbst. Unsere geheimen Waffen: kleine Tipps & Tricks – Cheats genannt. Auf dem Schulhof gehandelt wie die Physikklausuren von dem faulen Lehrer aus dem Vorjahr. Ein schüchtern gehauchtes „I WIN“ auf der Tastatur – und schon gewann man Stunden Lebenszeit. Denn das Leben ist endlich. Nur nicht bei Super Mario. Man musste nach dem letzten Ableben nur den A-Knopf im Menü halten und dabei Start drücken – und weiter ging’s, als wäre nichts gewesen. Näher am Samsara, dem Kreislauf von Werden und Vergehen, kann man kaum sein. Wie dem auch sei – wir waren stolz auf alles, was wir erreicht haben. Auf jedes einzelne Level. Apropos: „Das erreicht man aber nicht durch die verlogene Hetze!“ – nur ein kleiner Zwischenruf, aber einer mit Geschichte. Mit dieser flotten Bemerkung kassierte der KPD-Abgeordnete Heinz Renner 1949 den allerersten Ordnungsruf im frisch gegründeten Bundestag. Das ist etwas mehr als ein sprachlicher Steinwurf entfernt von Joschka Fischers Klassiker: „Herr Präsident, mit Verlaub – Sie sind ein Arschloch.“ Was sich im Bundestag gehört oder besser ungehört bleibt, hat sich zum Glück im Laufe der Jahrzehnte gewandelt. Inzwischen dürfen Frauen sogar Hosen tragen. Und Männer den Langbinder ablegen. Unerhört! Dies – und vieles mehr – in der 18. Folge von: Ungefährliches Halbwissen – The Last Missing Podcast.
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    1 時間 42 分