Der Militärexperte Gerald Karner analysiert im Mena-Watch-Interview die militärische Situation in Gaza und im Libanon. Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober des Vorjahres, bei dem mehr als 1.300 Israelis bestialisch ermordet und mehr als 200 Geiseln von der Hamas in den Gazastreifen verschleppt worden sind, greift auch die im Südlibanon operierende Hisbollah Israel fast täglich mit hunderten Raketen an. Der Norden Israels wurde evakuiert, rund 70.000 Menschen mussten ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Vor ein paar Tagen startetet Israel eine groß angelegte Gegenoffensive mit gezielten Luftschlägen gegen militärische Stellungen, der vom Iran finanzierten Hisbollah. Vorausgegangen ist eine in der militärischen Geschichte beispielslose Geheimdienstaktion, bei der mit Sprengstoff präparierte Pager und Walkie-Talkies gleichzeitig zur Explosion gebracht worden sind und tausende Hisbollah-Terroristen verletzten, darunter auch der iranische Botschafter im Libanon, der mit einem Hisbollah-Pager ausgestattet. Der Militärexperte Gerald Karner, der lange im österreichischen Bundesheer im Rang des Brigadiers tätig gewesen ist, sagt im Mena-Interview, dass die Kommandostruktur der Hisbollah durch die Pagerattacke, aber auch durch die gezielte Tötung von Hamas-Kommandanten nachhaltig geschwächt werden konnten. Auch das Raketenarsenal dürfte stark dezimiert worden sein, wodurch auch die Angriffsfähigkeit der Hisbollah immer schwächer wird. Den Einsatz von Bodentruppen erwartet Karner nicht. Er glaubt, dass Israel die Luftschläge noch ausweiten wird, um die Bedrohungslage auf ein Minimum zu reduzieren, so dass die Menschen wieder in den Norden zurückkehren können. Einen Flächenbrand sieht er nicht, auch nicht, dass der Iran aktiv in den Krieg eingreifen wird. Nicht zuletzt auch durch die starke militärische Präsenz der USA in der Region. Im Gaza-Streifen sieht Karner mittlerweile eine massive Schwächung der Hamas, die nur noch im Häuserkampf aktiv werden kann. Das israelische Militär wäre jetzt gefordert, alle Tunnel zu sichern, um so auch noch die letzten lebenden Geiseln befreien zu können.
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