Chlorgesänge

著者: Ute Zill Martina Schrey
  • サマリー

  • Wir sind Schwimmerinnen. Wir waren beide mal im Schwimmverein, aber das ist lange her. Bis vor kurzem schwammen wir so wie die meisten – ab und zu, wenn es gerade passt. Doch dann entdeckten wir die Jahreskarte der Berliner Bäderbetriebe – und stellten fest: Berlin hat ja über 60 Schwimmbäder! Schnell stand fest: Die durchschwimmen wir alle! Und zwar in einem Jahr. Gesagt, getan. Was uns beim Bahnen ziehen durch den Kopf geht und warum wir meinen, dass schwimmen nicht nur überlebenswichtig, sondern ein großartiges Abenteuer ist – darum geht es hier!
    Ute Zill, Martina Schrey
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エピソード
  • Folge 78: Nur eine von 10.000
    2024/08/14
    Dieses ist zwar einerseits eine Urlaubsfolge - Martina verbringt zwei Wochen an der Südküste von Kreta und liebt es trotz ihrer Freiwasser-Phobie, dort im kristallklaren libyschen Meer zu kraulen - aber es geht in dieser Folge um mehr. Denn der Strand dort ist nicht etwa nur für Touristen da, wie manche Menschen meinen. An der Messara Bay rund um Matala suchen sich die Caretta Caretta an den Stränden alljährlich ihren Eier-Ablageplatz. Und das ist überlebenswichtig, denn die Caretta Caretta, bekannt auch als Unechte Karettschildkröte, ist eine von nur noch sieben Meereschildkrötenarten und sie alle sind vom Aussterben bedroht. Die Gründe dafür sind vielfältig: Meeresschildkröten werden intensiv bejagt, ihr Fleisch und auch die Schildkröteneier gelten als Delikatesse, ihr Panzer ist wertvoll. Mehr als 250.000 Schildkröten sterben jährlich in Fischernetzen. Das das ist nicht die einzige Bedrohung: Ihre Lieblingsspeise sind Quallen. Und die verwechseln sie nur allzu oft mit - Plastik. Qualvoller Erstickungstod ist die Folge. Doch erstmal müssen sie überhaupt schlüpfen. Und dafür ist es wichtig, dass die Caretta Caretta ihre Eier ablegen kann, bis zu 100 können das sein. Dafür kehrt sie zurück an den Ort, wo sie selber einst aus dem Nest gekrochen ist. Warum das so ist? Weiß man nicht. Aber jeder erschlossene Strand, an dem womöglich gebaut wird oder Touristen unachtsam entlangtrampeln, schränkt die Eier-Ablageplätze immer weiter ein. Organisationen wie „Archelon - the sea turtle protection society of Greece“ sorgen dafür, dass die Nistplätze am Strand gekennzeichnet und geschützt werden. Jeden Morgen in aller Herrgottsfrühe laufen Freiwillige aus aller Welt die Strände an der Messara Bay entlang, um neue Nester zu finden und zu markieren. Auch nachts sind sie unterwegs, wenn die Schildkröten schlüpfen. Rund 500 Volunteers machen alljährlich mit, von Ende Mai, wenn die ersten Schildkröten ihre Eier ablegen, bis Ende September, wenn die letzten Schildkröten schlüpfen. Die meisten Freiwilligen sind in dieser Zeit drei bis vier Wochen da, viele kommen direkt nach dem Schulabschluss oder in den Semesterferien. Einzige Voraussetzung: Die Liebe zur Natur und die Bereitschaft, mit Menschen aus aller Welt zusammenzuarbeiten. Nähere Informationen s. u. in den Links. Martina hat bei ihren Urlauben auf Kreta schon mehrfach dabei sein dürfen, wenn sich die kleinen, höchsten handtellergroßen Schildkröten aus ihrem Nest am Strand emporwühlen und den Weg zum Meer suchen. Damit sie den finden, braucht es absolute Dunkelheit, denn Schildkröten orientieren sich am Mond und an den Sternen. Nahe Straßenlaternen, laute Tavernen, Camper am Strand sind Gift für sie. Ein Wunder, dass sie es überhaupt schaffen. Kein Wunder ist es unter diesen Umständen allerdings, dass am Ende nur eine von 10.000 überlebt! Um dann, nach gut 20 Jahren, zurückzukehren und selber Eier zu legen. WICHTIG! Was Touristen in Schildkrötengebieten deshalb unbedingt beachten sollten: - Den Strand nachts nicht betreten - sie stören die Mutter-Schildkröten genauso wie die Schlüpflinge! - Kein Auto fahren auf dem Strand - Alle Strandmöbel abends wegräumen, damit die Schildkröten ungestört ihr Nest bauen können - Keine Lichter und Parties am Strand in der Nacht! - Eingezäunte Nester respektieren und nicht darauf herumlaufen - Die Schlüpflinge müssen das Meer selbst erreichen - nicht anfassen und nicht mit Handys leuchten - Keinen Müll hinterlassen Übrigens - man kann auch Schildkröten-Pate werden, ohne an den Strand zu fahren, ganz einfach von zuhause aus. Alles Weitere findet ihr in den Links! https://de.wikipedia.org/wiki/Unechte_Karettschildkr%C3%B6te https://archelon.gr/en https://www.matala.gr/en/the-sea-turtle-caretta-caretta/ https://archelon.gr/en/project-areas/crete-messaras-bay https://archelon.gr/en/volunteer/project-areas/crete-messaras-bay https://archelon.gr/en/support-us/at-the-beach
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    27 分
  • Bestimmt verpasst: Mit ihm trauen sich alle ins Wasser
    2024/08/07

    Heute sprechen wir mit einem Schwimmer, der uns schon vorher, währenddessen und auch danach außerordentlich beeindruckt hat: Mohammad Shaban ist Syrer und lebt seit 2016 in Deutschland. Während seiner Flucht, im Schlauchboot zwischen der Türkei und Griechenland, hat er etwas gesehen, was er nie vergessen wird und was fortan der wichtigste Antrieb seines Handelns werden soll - die Angst in den Augen der anderen Insassen. Weil sie nicht schwimmen können. Nicht wissen, ob sie den Weg über das offene Meer überleben werden. Darunter auch sein bester Freund. Mohammad selbst hat mit vier Jahren das Schwimmen gelernt, sein Vater hat es ihm damals beigebracht. Während der Fahrt mit dem Schlauchboot nimmt er sich vor: Ich will in Zukunft anderen Menschen das Schwimmen beibringen. Damit sie niemals solch eine Angst vorm Wasser haben müssen! Doch erstmal landet Mohammad in Augsburg, lernt deutsch, freundet sich mit einer Augsburger Familie an, die ihm beibringt, wie die Deutschen so ticken und was alles wichtig ist in Sachen deutscher Kultur und deutscher Mentalität. Doch dann hört er eines Tages von dem bundesweit einzigartigen Berliner Projekt SPORTBUNT. Menschen mit Fluchthintergrund können hier einen Trainerschein machen, auch einen Schwimmtrainerschein. Für Mohammad ist klar: Das will er machen, er muss nach Berlin. Also verlässt er 2019 Augsburg, zieht in die Hauptstadt, lebt zunächst mit mehreren Menschen in einem Zimmer, zieht von Unterkunft zu WG, bis er eines Tages tatsächlich eine kleine Wohnung findet. Viel wichtiger ist für ihn ohnehin etwas anderes: Anderen Menschen das Schwimmen beibringen. Durch SPORTBUNT macht er seinen Trainerschein, wird zudem Rettungsschwimmer und arbeitet bald darauf in einem der zu Coronazeiten eingerichteten Schulschwimmzentren. Alle, die ihn dort bei seiner Arbeit mit den Kindern beobachten, geraten sofort ins Schwärmen - denn der 35jährige Syrer hat eine ganz besondere Gabe: Er kann den Kindern die Angst nehmen. Mit Mohammad trauen sich alle ins Wasser. Weil er den Kindern auf Augenhöhe begegnet. Und manchmal auch, weil er ihre Sprache spricht. Die deutsche Sprache hat er durchs Schwimmen auch noch viel besser gelernt - wenn ihm auch Worte wie "Seepferdchen" oder "Poolnudel" erst einmal ein ziemliches Rätsel waren. Manchmal tauscht er mit den Kindern auch die Rolle - und er ist der Schüler, der noch besser deutsch lernen will und die Kinder seine Lehrer. Mittlerweile ist Mohammad selbst Trainerschein-Ausbilder und angestellt beim Berliner Schwimmverband. Sein Traum ist es, eines Tages als Schwimmlehrer an einer Schule angestellt zu sein. Und was ihn besonders freut: Alle Menschen auf dem Schlauchboot damals haben überlebt. Sein Freund besucht ihn mittlerweile regelmäßig in Berlin. Und dann gehen sie gemeinsam schwimmen.

    ⁠https://www.radiodrei.de/programm/schema/sendungen/das_gespraech/archiv/20240707_1900.html⁠

    ⁠https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/mohammad-shaban-fluechtete-im-schlauchboot-uebers-mittelmeer-jetzt-ist-er-schwimmlehrer-a-b5e9b516-baec-4e3d-9cb1-d17083653be0?giftToken=9aadfef8-2c0e-4f5d-9b00-e3ca4c278574⁠


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    31 分
  • Folge 61: Mit ihm trauen sich alle ins Wasser
    2024/08/07
    Heute sprechen wir mit einem Schwimmer, der uns schon vorher, währenddessen und auch danach außerordentlich beeindruckt hat: Mohammad Shaban ist Syrer und lebt seit 2016 in Deutschland. Während seiner Flucht, im Schlauchboot zwischen der Türkei und Griechenland, hat er etwas gesehen, was er nie vergessen wird und was fortan der wichtigste Antrieb seines Handelns werden soll - die Angst in den Augen der anderen Insassen. Weil sie nicht schwimmen können. Nicht wissen, ob sie den Weg über das offene Meer überleben werden. Darunter auch sein bester Freund. Mohammad selbst hat mit vier Jahren das Schwimmen gelernt, sein Vater hat es ihm damals beigebracht. Während der Fahrt mit dem Schlauchboot nimmt er sich vor: Ich will in Zukunft anderen Menschen das Schwimmen beibringen. Damit sie niemals solch eine Angst vorm Wasser haben müssen! Doch erstmal landet Mohammad in Augsburg, lernt deutsch, freundet sich mit einer Augsburger Familie an, die ihm beibringt, wie die Deutschen so ticken und was alles wichtig ist in Sachen deutscher Kultur und deutscher Mentalität. Doch dann hört er eines Tages von dem bundesweit einzigartigen Berliner Projekt SPORTBUNT. Menschen mit Fluchthintergrund können hier einen Trainerschein machen, auch einen Schwimmtrainerschein. Für Mohammad ist klar: Das will er machen, er muss nach Berlin. Also verlässt er 2019 Augsburg, zieht in die Hauptstadt, lebt zunächst mit mehreren Menschen in einem Zimmer, zieht von Unterkunft zu WG, bis er eines Tages tatsächlich eine kleine Wohnung findet. Viel wichtiger ist für ihn ohnehin etwas anderes: Anderen Menschen das Schwimmen beibringen. Durch SPORTBUNT macht er seinen Trainerschein, wird zudem Rettungsschwimmer und arbeitet bald darauf in einem der zu Coronazeiten eingerichteten Schulschwimmzentren. Alle, die ihn dort bei seiner Arbeit mit den Kindern beobachten, geraten sofort ins Schwärmen - denn der 35jährige Syrer hat eine ganz besondere Gabe: Er kann den Kindern die Angst nehmen. Mit Mohammad trauen sich alle ins Wasser. Weil er den Kindern auf Augenhöhe begegnet. Und manchmal auch, weil er ihre Sprache spricht. Die deutsche Sprache hat er durchs Schwimmen auch noch viel besser gelernt - wenn ihm auch Worte wie "Seepferdchen" oder "Poolnudel" erst einmal ein ziemliches Rätsel waren. Manchmal tauscht er mit den Kindern auch die Rolle - und er ist der Schüler, der noch besser deutsch lernen will und die Kinder seine Lehrer. Mittlerweile ist Mohammad selbst Trainerschein-Ausbilder und angestellt beim Berliner Schwimmverband. Sein Traum ist es, eines Tages als Schwimmlehrer an einer Schule angestellt zu sein. Und was ihn besonders freut: Alle Menschen auf dem Schlauchboot damals haben überlebt. Sein Freund besucht ihn mittlerweile regelmäßig in Berlin. Und dann gehen sie gemeinsam schwimmen. https://www.radiodrei.de/programm/schema/sendungen/das_gespraech/archiv/20240707_1900.html https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/mohammad-shaban-fluechtete-im-schlauchboot-uebers-mittelmeer-jetzt-ist-er-schwimmlehrer-a-b5e9b516-baec-4e3d-9cb1-d17083653be0?giftToken=9aadfef8-2c0e-4f5d-9b00-e3ca4c278574
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    31 分

あらすじ・解説

Wir sind Schwimmerinnen. Wir waren beide mal im Schwimmverein, aber das ist lange her. Bis vor kurzem schwammen wir so wie die meisten – ab und zu, wenn es gerade passt. Doch dann entdeckten wir die Jahreskarte der Berliner Bäderbetriebe – und stellten fest: Berlin hat ja über 60 Schwimmbäder! Schnell stand fest: Die durchschwimmen wir alle! Und zwar in einem Jahr. Gesagt, getan. Was uns beim Bahnen ziehen durch den Kopf geht und warum wir meinen, dass schwimmen nicht nur überlebenswichtig, sondern ein großartiges Abenteuer ist – darum geht es hier!
Ute Zill, Martina Schrey

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