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サマリー
あらすじ・解説
Ten years ago, on August 3, 2014, the Islamic State (IS) conquered the Sinjar Mountains in northern Iraq, which were inhabited by Yazidis, massacred thousands of men and abducted over 5,000 women and girls into slavery. Hundreds of thousands of Yazidis fled to the Kurdish autonomous regions, where the majority of them still live as internally displaced persons in camps. The crimes committed by IS have been classified as genocide by several parliaments, including the German Bundestag. This is of little help to the Yazidis, as their situation in Iraq has not changed for the better in the last ten years. Sinjar is still largely destroyed and is being fought over by various armed actors. This is why only a few Yazidi families have returned there so far. The Iraqi central government now wants to change this with external pressure: it has announced that it will no longer support the camps financially from August onwards and thus wants to force a mass return. Anyone who registers with the authorities by the end of July will receive the equivalent of just over 2,000 euros to start a new life there. Aya Jalal, an employee of the Jinda Center in Dohuk, which has been looking after Yazidi survivors of the genocide for many years, talks to Thomas von der Osten-Sacken about the situation in the camps shortly before the deadline, which falls almost exactly on the tenth anniversary of the genocide. Zehn Jahre nach dem Völkermord: Ungewisse Zukunft der Jesiden im Irak Vor zehn Jahren, am 3. August 2014, eroberte der Islamische Staat (IS) das von Jesiden bewohnte Sinjar-Gebirge im Nordirak, massakrierte tausende Männer und verschleppte über 5.000 Frauen und Mädchen in die Sklaverei. Hunderttausende Jesidinnen und Jesiden flohen damals in die kurdischen Autonomiegebiete, wo die Mehrheit von ihnen bis heute als Binnenvertriebene in Lagern lebt. Die Verbrechen des IS wurden von mehreren Parlamenten, unter anderem auch vom Deutschen Bundestag, als Völkermord klassifiziert. Den Jesiden hilft das wenig, denn ihre Lage im Irak hat sich in den letzten zehn Jahren nicht zum Besseren geändert. Der Sinjar ist weiterhin größtenteils zerstört und zwischen verschiedenen bewaffneten Akteuren umkämpft. Deshalb sind bislang auch nur wenige jesidische Familien dorthin zurückgekehrt. Das will die irakische Zentralregierung nun mit äußerem Druck ändern: Sie hat angekündigt, ab August die Lager nicht weiter finanziell unterstützen zu wollen und möchte so eine Massenrückkehr forcieren. Wer sich bis Ende Juli bei den Behörden meldet, erhält umgerechnet etwas mehr als 2.000 Euro, um dort ein neues Leben zu beginnen. Aya Jalal, Mitarbeiterin des Jinda Zentrum in Dohuk, das sich seit vielen Jahren um jesidische Überlebende des Völkermordes kümmert, spricht mit Thomas von der Osten-Sacken über die Lage in den Camps kurz vor Ablauf der Frist, der fast genau auf den zehnten Jahrestag des Völkermordes fällt.