Im Frühjahr 2019 keimt in Analyst Thomas Borgwerth ein ungeheurer Verdacht: Sind bei Wirecard am Ende nicht nur Forderungen in dreistelliger Millionenhöhe obskur, sondern ganze Cashbestände gelogen? Die Vorwürfe werden immer massiver, die "FT" befragt angebliche Kunden, die Wirecard gar nicht kennen, ehe sich der Zahlungsdienstleister mit einem letzten großen Manöver noch einmal ein halbes Jahr "Ruhe" erkauft: Erst pumpt sich Wirecard immer mehr Geld bei Banken und Anleihegläubigern, dann soll eine unabhängigen Sonderprüfung die vielen Vorwürfe entkräften. Tatsächlich zeichnet die aber bei Veröffentlichung des Schlussberichts im April 2020 ein desaströses Bild der Verhältnisse bei Wirecard. Sechs Wochen später ist der Konzern pleite. Der Wirecard-Kenner Thomas Borgwerth im Gespräch über die Absurdität der Idee, dass auch Cashbestände eines Dax-Konzerns gelogen sein können - und die vielen offenen Fragen: Wann begann der Schwindel eigentlich? Wie konnten so viele so lange so viel Unsinn glauben? Und wie viele "Wirecards" gibt es eigentlich da draußen noch?
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